Einleitung
Die Montesa Cota 4RT hat die Trial-Szene zweifellos revolutioniert. Die Viertakt-Maschine, die im Jahr 2006 auf den Markt kam, wurde unter anderem als Alternative zu gängigen Zweitaktern entwickelt und um den immer strengeren Emissionsvorschriften zu entsprechen. Die Montesa Cota 4RT wurde in Zusammenarbeit mit Honda entwickelt. Das Bike verfügt über einen umweltfreundlichen Viertaktmotor mit PGM-FI Kraftstoffeinspritzung und Vierventil-Zylinderkopf und bietet eine für die Trialakrobatik ideale Charakteristik, optimale Drehmomententfaltung sowie vorbildliche Elastizität. Die Innovation des Trial Bikes zeigt sich auch im Chassis – der Aluminiumrahmen ist mit hochwertigen SHOWA Federelementen ausgestattet. Alle bisherigen Cota Modelle, die über 250 cm3 Hubraum verfügen, konnten sich stets mit Zweitakt-Bikes messen und in allen Kriterien erfolgreich durchsetzen.
Die Montesa Cota 4RT gilt in der Welt der Trial-Enthusiasten bis heute als fortschrittlich, technisch innovativ, leichtgewichtig, hoch qualitativ und verlässlich, und begeistert in funktioneller Hinsicht stets aufs Neue.
Im Jahr 2013 wurde die Cota 4RT260 eingeführt – ein komplett neues Bike, welches auf den Grundspezifikationen der Cota 4RTs basiert und die Leistung erhöhte. Im Jahr 2015 wurde dann die „Race Ready“ Version der Cota 4RT260 eingeführt – die für Wettbewerbseinsätze konzipierte Cota 300RR.
Für die Saison 2016 hat Montesa die 4RIDE eingeführt – ein Bike, das auf einem Concept basiert, welches die Marke mit Modellen wie den Trial Versionen der Cota 247 oder Cota 348 begann und mit der Evasion vereinte. Es ist ein Motorrad, das auf Trial Excursion fokussiert ist.
Im Modelljahr 2020 bringt Montesa die neue COTA 301RR auf den Markt, welche die COTA 300RR ersetzt und noch näher am Weltmeisterschafts-Bike orientiert ist. Sie ist die stärkste Cota, die bisher in Masse gefertigt wurde. Die COTA 301RR (RR steht für Race Ready) wurde für den Wettbewerb designt und basiert auf den Erfahrungen der Rennmaschinen, die von den Montesa Fahrern in der Trial Weltmeisterschaft gefahren werden. Die meisten Komponenten und technischen Lösungen stammen aus diesem Know-how. Die COTA 301RR ist grundsätzlich das gleiche Bike, auf dem Gabriel Marcelli seinen Trial2 Weltmeistertitel eingefahren hat. Der Erfolg spricht für das Motorrad, auch Matteo Grattarola (Weltmeister der Trial2 Kategorie der letzten Saison) erreichte damit Platz 2 und Francesc Moret Platz 5. Es ist eine echtes Wettbewerbs-Bike, welches auch Fans kaufen können.
50 Jahre Cota
Im Jahr 2018 feierte Montesa das 50-jährige Produktions-Jubiläum seines populärsten Modells, der Cota. In Spanien ist es das einzige Motorrad, welches seit dem Jahr 1968 ohne Unterbrechung verkauft wurde. Der Erfolg des Bikes setzt sich aus einem Mix an Forschung und Entwicklung und höchster technischer Qualität zusammen, und es orientiert sich auch stets an den Marktbedürfnissen. So wurde die Montesa Cota zum Motorrad mit der längsten Produktions-Zeitspanne in Spanien und zum einzigen Bike (ausgenommen Roller), welches seit Jahrzehnten durchgängig in Europa produziert wurde. Seit seinem Marktstart wurden 160.000 Stück verkauft.
In diesen 50 Jahren – von der ersten Cota 247 bis zur Cota 301RR – entstanden nicht weniger als 44 Varianten des Modells. Eine Zahl, welche die hochwertige Entwicklung und die Produktionskapazität der Montesa Fabrik unterstreicht – mit über 1.276.000 Modellen im Zeitraum von 1945 bis 2017 (441.000 Montesa und 835.000 Honda).
Fertigung in Europa
Wie die Modelle Cota 4RT260, Cota 4RT Race Replica und 4RIDE, wird auch die neue Cota 301RR im Montesa Honda Werk in Santa Perpètua de Mogoda (bei Barcelona) gefertigt und über das Honda Vertriebsnetz weltweit vertrieben. Die Produktion umfasst alle Bereiche, angefangen von der Motorenfertigung über den Rahmen- und Schwingenbau bis hin zur Fertigung der Tanks und aller Kunststoffteile. Dabei legt man höchsten Wert auf die vorbildliche Verarbeitungsqualität.
Motor
Die neue Cota 301RR basiert auf dem Motor des erfolgreichen Trial2 Weltmeisterschaft-Bikes, mit welchem der spanische Fahrer Gabriel Marcelli den Weltmeistertitel eingefahren hat. Das Hauptaugenmerk der Ingenieure war es, die neue Cota 301RR so nah wie möglich am Wettbewerbs-Bike auszurichten. Die Zylinder-Kapazität wurde durch eine größere Bohrung von 288 cm3 der 300RR auf 299 cm3 gesteigert(das ist der maximal erlaubte Hubraum in der Trial2 Weltmeisterschaft).
Mit dem größeren Hubraum profitiert die Cota 301RR auch von einer Reihe an wichtigen Änderungen in der elektronischen Steuereinheit (ECU), ebenso von einem Re-Design des Kurbelgehäuse-Dekompressionssystems, mit dem die Motorbremse im Schiebebetrieb reduziert wird. Wenn der Gasgriff gänzlich geschlossen wird, fühlt sich das Bike leichter und noch beherrschbarer an. Um das zu erreichen, wurde der Durchmesser der Kurbelgehäuseentlüftung von 1,9 mm auf 2,25 mm vergrößert und ist jetzt identisch mit dem TrialGP Weltmeister Bike von Toni Bou und Fujinami.
Außerdem wurde die Kurbelwelle selbst überarbeitet. Das äußert sich in einem verbesserten Ansprechverhalten im niedrigeren Drehzahl-Bereich, welches auch den Wettbewerb-Bikes der Weltmeisterschaften entspricht. Die perfekte Verbindung zwischen Gasgriff und Hinterrad ist bei Top Trial Bikes ebenso essenziell wie die Funktion der elektronischen PMG-FI Kraftstoffeinspritzung.
Chassis
Rahmen und Schwinge der Cota 301RR sind aus leichtem Aluminium gefertigt und überzeugen mit perfekter Funktion und bewährter Dauerhaltbarkeit.
Das neue Modell verfügt über Wave Scheibenbremsen wie sie auch vom Rennteam genutzt werden, als auch über eine von der FIM freigegebene hintere Bremsscheibe. Damit wird eine stärkere Bremskraftwirkung vorne und hinten erreicht.
Auch der Aluminium-Auspuff wurde entsprechend den Montesa Rennbikes neu designt. Seine Langlebigkeit wurde verbessert, was auch sein Volumen und den Durchmesser des inneren Auspuffrohrs erhöhte. Gemeinsam mit den anderen Änderungen beim Motor, ergibt sich daraus eine wesentliche Steigerung des Drehmoments über den gesamten Bereich. Das bringt bis zu 16 % mehr Leistung und Drehmoment im niedrigeren und mittleren Drehzahlbereich. Zusätzlich verfügt die Cota 301RR über eine neue Auspuffblende. Um das Kurbelgehäuse besser zu schützen, wurde ein neuer Kleber in Verbindung zum Motorschutz benutzt, ebenso aus der TrialGP and Trial2 Weltmeisterschaft kommend.
Die Cota 301RR basiert nach wie vor auf der leichtgewichtigen TECH Frontgabel mit Aluminium Lenker und verwendet leichtgewichtige Radnaben aus Aluminium – all das resultiert in signifikanten Gewichtseinsparungen. Der SHOWA Dämpfer hinten trägt weiterhin zu einer verbesserten Traktion bei.
Design und Stil
Die neue Cota 301RR weist aggressivere und schärfere Linien auf, die dem Bike einen modernen Touch und sportlicheren Look verleihen. Teil des neuen Designs sind auch der höhere hintere Kotflügel und das neue Aussehen des Tanks – es lässt die Rundungen hinter sich und entspricht mehr einem Racing Design. Ebenso verfügt die Cota 301RR über einen neuen LED Racing Scheinwerfer.
Besonders zu erwähnen sind die neuen Farben, welche es vorher bei Montesa und Trial Bikes noch nie gab. Das dunkle Grau, welches mit dem unverkennbaren Montesa Rot kombiniert wurde, versehen mit weißen Detail-Elementen – all das macht das Bike einzigartig und auffällig. Diese innovative Kombination wird durch das elegante Gold der Gabeltauchrohre und einiger anderer Komponenten verstärkt.
Hohe Qualität und Verarbeitung sowie exzellente Komponenten bei den Bikes von Montesa Honda gehören seit jeher zum Besten, was am Markt erhältlich ist. Im neuen Modell zeigt sich das durch die Verwendung von hoch qualitativem Plastik und Applikationen.
Programmierbare ECU von HRC
Elektronische Kraftstoffeinspritzungen sind so programmiert, dass auf wechselnde meteorologische und klimatische Bedingungen automatisch reagiert wird. Dies ist im Alltagsgebrauch ein großer Vorteil. Im Wettbewerbseinsatz sind jedoch gezielte Anpassungen mitunter gewünscht. Deswegen steht für die PGM-FI Kraftstoffeinspritzung optional ein ECU-Kit von HRC (Honda Racing Corporation) zur Verfügung. Mit einem Laptop können ambitionierte Fahrer damit Zündkurven und Einspritzmappings speziell nach ihren Wünschen programmieren.
Der Kit wird als optionales Renn-Equipment angeboten und besteht aus:
ECU-gesteuerte Drosselklappen und Einspritzeinheit, Benutzeroberfläche und CD-ROM
Rennkit – Teile
Exklusiver HRC (Honda Racing Corporation) Kit, bestehend aus Carbon-Teilen:
Ebenso im Kit inkludiert sind:
Zusätzlich ist ein weiteres optionales Zubehör erhältlich, eine Verkleidung des LED Scheinwerfers (für Wettbewerbseinsätze).
Sportliche Erfolge
Montesa ist eine der erfolgreichsten Marken der Welt, mit 70 WM-Titeln – 22 der Marke und 48 der Fahrer. Besonders hervorzuheben ist Toni Bou, er hat bisher 26 unmittelbar aufeinander folgende WM-Titel erreicht (13 in der TrialGP und 13 im X-Trial). Gabriel Marcelli ist der Fahrer, welcher zuletzt zur Erfolgsgeschichte von Montesa hinzugezählt werden darf, er erzielte gerade den Trial2 Weltmeister-Titel.
Die weiteren Titel verteilen sich auf folgende Fahrer: Ulf Karlson (1 Outdoor), Marc Colomer (2 Indoor und 1 Outdoor), Dougie Lampkin (2 Indoor und 4 Outdoor), Takahisa Fujinami (1 Outdoor), Laia Sanz (8 Frauen-Titel), Alfredo Gómez (1 Junior-Titel), Matteo Grattarola (1 Trial2), Gabriel Marcelli (1 Trial2).
Montesa und Trial
Montesa wurde 1945 gegründet und erwarb sich als Motorradhersteller rasch den Ruf, qualitativ hochwertige Maschinen herzustellen. Das 1962 präsentierte Modell Impala, das sich großer Popularität erfreute, trug mit dazu bei, Montesa zu einer der führenden Marken Spaniens aufsteigen zu lassen.
Der kommerzielle Erfolg erlaubte der Firma, neue Modelle für Offroad-Marktsegmente zu entwickeln, zunächst für Trial, anschließend für Motocross und Enduro. Das Trial-Engagement nahm seinen Lauf im Jahr 1967, als Montesa die revolutionäre 250 Trial auf den Markt brachte. Diese Neukonstruktion unterschied sich von den Wettbewerbern durch einen Zweitakt-Motor, der effizient funktionierte, durch niedriges Gewicht beeindruckte und in der Praxis überaus überzeugte. Seitdem entwickelte Montesa weiterhin neue Trial Modelle, die ebenso symbolisch für die Marke sind wie die Cota 247, die Cota 348 oder die Cota 349, mit welcher sich Ulf Karlson 1980 zum Weltmeister krönte.
Ungefähr zur selben Zeit entwickelte Honda die technisch herausragende RTL260. Diese neue Trial Maschine, die direkt bei der für Rennsport zuständigen Honda Racing Corporation (HRC) entstand, war mit einem speziellen Viertakt-Motor ausgestattet. Mit diesem Modell gewann der Belgier Eddie Lejeune drei Trial WM-Titel in Folge, von 1982 bis 1984.
1983 verständigten sich Honda und Montesa auf eine Zusammenarbeit, um die Montesa-Werke zusätzlich mit der Produktion kleinvolumiger Honda Modelle für den europäischen Markt auszulasten. Aus dieser erfolgreichen Kooperation sollte schließlich eine neue Gesellschaft entstehen – die 1986 gegründete Montesa Honda S.A. mit Sitz in Barcelona.
1994 präsentierten HRC und Honda Montesa das Modell Cota 314R, das entwicklungstechnisch einen Wendepunkt in der Geschichte der Trial Maschinen darstellte. Mit der Cota 314R konnten mehrere Trial WM-Titel erobert werden. Darauf basierend wurde später der erste Prototyp der Cota 315R auf die Räder gestellt, mit dem Marc Colomer schließlich die Weltmeisterschaft 1996 gewinnen konnte.
Montesa Honda festigte die führende Position in der Welt des Trial-Sports auch weiterhin. Dougie Lampkin, der für seine artistische Fahrkunst bekannte Brite, welcher eine Montesa Cota 315R steuerte, konnte sich die Trial WM-Titel in den Jahren 2000, 2001, 2002 und 2003 sichern. 2004 ließ sich dann Montesa Pilot Takahisa Fujinami als erster Japaner die Trial WM-Krone aufsetzen.
Nach fünf Zweitakt-WM-Titeln entwickelten Honda und Montesa gemeinsam ein Viertaktmodell, die Cota 4RT. Im Motorsport debütierte das neue Motorrad 2004, der Verkauf an Endkunden begann schließlich 2005.
Von 2006 bis 2019 hat Montesa 14 WM-Titel mit dem 4RT Modell gewonnen, die letzten 13 Titel wurden von Toni Bou eingefahren (zusätzlich zu 13 Titeln im X-Trial).
2020 Montesa COTA 301RR – Technische Daten (Wettbewerbs-Version)
MOTOR
Typ Einzylinder, Viertaktmotor, 4 Ventile, SOHC, flüssigkeitsgekühlt
Hubraum 299 cm3
Bohrung x Hub 81,5 × 57.2 mm
Verdichtung 10.4: 1
Leerlaufdrehzahl 1.800 U/min
Ölinhalt Motor: 0,6 Liter; Getriebe: 0,57 Liter
KRAFTSTOFFSYSTEM
Gemischaufbereitung PGM-FI Elektronische Kraftstoffeinspritzung
Drosselklappen Æ 28 mm
Luftfilter Schaumstoffelement
Tankinhalt 2,0 Liter
ELEKTRIK
Zündung Elektronische digitale Transistorzündung
Zündkerze CR6EH-9 (NGK)
Starter Kickstarter
Lichtmaschine 160 W
ANTRIEB
Kupplung Mehrscheibenkupplung im Ölbad, hydraulisch betätigt
Getriebe 5-Gang
Primärübersetzung 3.166 (57/18)
Gangstufen
1. 2.800 (42/15)
2. 2.384 (31/13)
3. 2.000 (30/15)
4. 1.272 (28/22)
5. 0.814 (22/27)
Endübersetzung 4.100 (41/10)
Endantrieb Kette #520
RAHMEN
Typ Diamond Aluminium-Brückenrahmen
Abmessungen (L x B x H) 2.020 × 840 × 1.135 mm
Radstand 1.320 mm
Lenkkopfwinkel 24,5°
Nachlauf 63 mm
Sitzhöhe 677 mm
Fußrastenhöhe 390 mm
Bodenfreiheit 310 mm
Gewicht (trocken) 73 kg
RADAUFHÄNGUNG
Vorne 39 mm TECH Teleskopgabel, Federvorspannung, Dämpfer Zug- und Druckstufe einstellbar, 175mm Federweg
Hinten Pro-Link System, SHOWA Dämpfer, Federvorspannung und Dämpfer Zugstufe einstellbar, 170mm Federweg
RÄDER
Vorne und hinten Aluminium-Speichenräder
Felgengröße vorne 21 × 1.60
Felgengröße hinten 18 × 2.15
Reifengröße vorne 2.75 – 21 (MICHELIN)
Reifengröße hinten 4.00 – 18 (MICHELIN)
Reifendruck vorne 39 – 44 kPa
Reifendruck hinten 29 – 34 kPa
BREMSEN
Vorne 185 × 3 mm Einscheibenbremse, hydraulisch betätigt, Vierkolben-Bremszange, Sintermetall-Beläge
Hinten 150 × 3 mm Einscheibenbremse, hydraulisch betätigt, Doppelkolben-Bremszange, Sintermetall-Beläge
Alle Angaben unverbindlich, Änderungen vorbehalten.